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Die Wappensage

Über den Pommerschen Stamm der Eickstedt’s erschien um 1850 in der Berliner Zeitschrift „Revue“ das von Prof. Dr. George Hesekiel (1819/1874) verfaßte Gedicht:

Eickstedt

„Stat robur in fide.“

 

Aus Franken ist ein stolz Geschlecht zum Nordmeer einst gezogen

Mit blankem Schwert und Kaiserrecht bis zu der Ostsee Wogen.

Sie schlugen sich wie Helden durch, sie brachten reichen Segen,

Sie bauten manche feste Burg, manch Kirchlein an der Wegen.

Das Christentum, des Heiles Lehr’, die brachten sie den Landen

Und sprachen Recht nach Kaiserwehr, wo hoch die Eichen standen.

Und Eichenstätten hießen all die Ort’, da Recht sie sprachen,

Und Herrn von Eichstädt rief man bald die, so das Stäblein brachen.

 

Als Erfurts Vicedomini sie saßen zu Gerichte,

Vizthum von Eckstedt nannte sie alldorten die Geschichte.

 

Dem Bären1) folgten sie ins Land der slawisch-wend’schen Marken,

Dem halfen sie mit fester Hand und mit dem Herz, dem starken.

D’rauf kamen sie zu Schutz und Wehr nach Pommern unvergessen

Als freie Herr’n bis an das Meer und wurden schloßgesessen.

 

Ihr Wappen zeigt im gold’nen Schild zwei Balken von der Eichen;

Schwarz ist der Eichenbalken Bild und Gold der Treue Zeichen,

Der Treue, die für Fürst und Land die Eickstedt stets bewahrten,

Die eichenfest mit Herz und Hand sich stets um’s Banner scharten.

Als Helmzier steht ein Vogel frei auf breitem Eichenstumpfe,

Das ist ein grüner Papagei, den bracht’ einst im Triumphe

Ein Eickstedt heim in’s Vaterhaus als selt’ne Kreuzzugsbeute;

„Arab’schen Raben“ machten draus im Pommerland die Leute.

Gar mancher Held aus dem Geschlecht errang die höchsten Preise,

Bedacht im Rat, kühn im Gefecht, das war der Eickstedt Weise;

Drum Herzog Barnim auch verleiht für manche Last und Bürde

Im Pommernland für ew’ge Zeit ihm die Erbkämm’rerwürde.

Die Würde trägt das Haus noch heut, fünfhundert Jahr verflogen,

Kein Eickstedt hat seit jener Zeit dem Fürsten sich entzogen.

 

Die Treue, die das edle Haus zu jeder Stunde zeigte,

Sie sprach sich nie so herrlich aus, als da zu Ende neigte

Der Pommernfürsten edler Stamm im altstettinschen Zweige,

Und da Herr Ott’2) zu sterben kam, da ging es auf die Neige;

Dem warf wohl in das Fürstengrab Herr Adelbert von Glinden

Helm und Schild zugleich hinab zum Zeichen, daß zu finden

Nun keiner mehr vom Herzoghaus im alten Fürstenstande,

Und rief die neue Herrschaft aus von Brandenburg im Lande.

Doch Franz von Eickstedt lobesam sprang in das Grab hernieder,

Mit Helm und Schild er wiederkam, die Herrschaft bracht er wieder,

Und Wolgast’s Fürsten rief er aus zu ihrem Herzogtume,

Das wurde ihm und seinem Haus zu einem ew’gen Ruhme.

Er ritt dahin mit Helm und Schild und wenigen Getreuen,

Der alten Herrschaft Trauerbild, das Erbschaftsbild der neuen.

Und als er auf die Heide kam, die Ückermünder Heide,

Da lag sein Schloß gar ehresam Burg Klempenow auf der Weide.

Da war’s , wo er die Fürsten traf, sie kamen ihm entgegen,

Herr Erich3) und Herr Wartislaf4) , die beiden guten Degen.

Und als er ihnen Kunde gab von allem, was geschehen,

Da zeucht Herr Wartislaf sich ab den güld’nen Ring der Ehen,

Und sprach: „Verzeih mir’s mein Gemahl! Nimm hin der Treuen Zeichen,

Es sei der Ring ein ewig Mal der Treue ohne Gleichen.“

Den Ring trägt noch im Schnabel sein der Rabe auf dem Schilde,

Wie stehet doch die Treue fein in solchem Ehrenbilde!

Die Treue drauf, die Treue drin im Wappen sonder Flecken,

So reiner Klang, so schöner Sinn muß laut ein Echo wecken;

Und jeder der den Ehrenschild der Eickstedt wagt zu führen,

dem muß er tief im Herzen mild zu gleichem Handeln rühren.

 

Und auf den schwarzen Balken steh’n voll Glanz drei gold’ne Rosen,

die sollen nimmer untergeh’n, wie auch die Stürme tosen;

Die hat der Papst zu Rom  geweiht für Boguslaf den Zehnten,

Den Pommernherzog kriegsbereit, von dem sie Helden lehnten

Zum Kampf wider Mahom’s Schar, das Volk der Sarazenen,

Das siegreich vorgedrungen war im Reich der Commenen.

Die Rosen gab mit eig’ner Hand Herr Boguslaf nach Sitten

Dem Kämm’rer sein im Pommerland, der kühn den Sieg erstritten.-

 

So taten denn mit Tapferkeit in Treuen und in Ehren

Die Eickstedt sich in alle Zeit für ihre Fürsten wehren.

Und als das alte Pommerland an Brandenburg gekommen,

da hat voll Lust die treue Hand der neue Herr genommen.

Dem neuen Herrn die alte Treu die Eickstedt oft bewiesen,

Im Rate ohne Furcht und Scheu, im Kampfe auf der Wiesen.

Das haben Preußens Herrscher auch vergolten oft durch Gnaden

Und sie nach altem guten Brauch zu Rat und Kampf geladen.

Die Eickstedt waren immer da, stets an der rechten Stelle,

der Grafenwürde Gloria alt Glanz und neue Helle.

So blüht das uralt edle Haus, gott seinen Segen spende,

Er segn’ es ein, er segn’ es aus und segne bis an’s Ende.


1) Albrecht dem Bären von Ascanien

2)  Otto III., starb 1464

3)  Erich II.

4)  Wartislaff X.

 

erstellt am 09.08.2000, Christian v. Eickstedt